Großeibstadt/Hohenroth (hf). Klaus Höhn, Vorsitzender der Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth e.V. Hohenroth, konnte es zunächst gar nicht glauben, dass die Gemeinde Großeibstadt sich entschieden hatte das ausgemusterte Feuerwehrauto an die Ungarnhilfe zu geben. Am Montag konnte Klaus Höhn das Löschfahrzeug, Baujahr 1986, selbst vor Ort besichtigen und erfuhr von Kommandant Michael Hesselbach, dass man das Fahrzeug natürlich mit Schlauchmaterial und Strahlrohr noch bestücken wird. Sein Appell geht dabei auch an die umliegenden Feuerwehren, falls dort Schlauchmaterial oder sonstige Ausrüstungsgegenstände vorhanden wären. "Es wäre schön, wenn wird das Auto mit einer guten Bestückung übergeben könnten," sagten Bürgermeister Emil Sebald und Kommandant Michael Hesselbach einem strahlendem Vorsitzenden der Ungarnhilfe.

Wie kam es dazu? Klaus Höhn, der die Ungarnhilfe Hl. Elisabeth ins Leben gerufen hat, hatte bei einem seiner Hilfstransporte in Ungarn erfahren, dass in der Stadt Visk, die an die 8.000 Einwohner zählt, seit einigen Jahren kein Feuerwehrauto mehr vorhanden ist. Bei einem Brand- oder Unglücksfall muss das Auto aus der 40 Kilometer entfernten Kreisstadt Chust angefordert werden. Die Hilfsfrist beträgt damit rund eine Stunde. Unmögliche Zustände also, die Klaus Höhn irgendwie lösen wollte. So nahm er Kontakt mit dem Katastrophenschutzbeauftragten am Landratsamt Rhön-Grabfeld, Gerald Söder, auf. Der versprach zu helfen und entwarf einen Brief an die Wehren im Landkreis Rhön-Grabfeld. Hier und aus unserer Zeitung, erfuhr Klaus Höhn dann auch von dem ausgemusterten Feuerwehrfahrzeug aus Großeibstadt. Er bat das Vereinsmitglied Hanns Friedrich um Unterstützung und der wiederum nahm Kontakt mit Bürgermeister Emil Sebald auf.

Bei der jüngsten Gemeinderatsitzung stellte er den Verein "Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth e.V." vor und auch die Bitte von Klaus Höhn, einmal darüber nachzudenken, ob man das Feuerwehrauto nach Ungarn spenden möchte. Eine Idee, die vom Gemeinderat Großeibstadt sofort positiv aufgenommen wurde. Man sprach gleich davon, dass man das Auto natürlich auch einigermaßen mit Ausrüstung bestücken müsse. Der Kontakt mit der Feuerwehr und Kommandant Michael Hesselbach wurde hergestellt und auch dieser war sofort "Feuer und Flamme". "Da müssen wir doch helfen und wenn das Auto da gebraucht wird, warum soll es nicht nach Ungarn kommen." Dem stimmte auch der Gemeinderat einstimmig zu. Damit war der Weg frei für eine erste Besichtigung am Montag.

Hier erfuhr Klaus Höhn, dass das Feuerwehrfahrzeug einen 1.500 Liter Wassertank und eine  Hochdruckpumpe natürlich mit entsprechendem Schlauchmaterial, besitzt. Steckleitern sind vorhanden und sogar ein Lichtmast. Mit der 80-Liter Tankfüllung kann das Auto rund 300 Kilometer zurück legen. Es besitzt außerdem eine Sprechfunkeinrichtung, die in Ungarn dann neu bequarzt werden muss. Die Stadt Visk liegt im Karpatenbecken, die Bevölkerung ist ungarisch geprägt und sehr arm. Das Karpatenbecken teilt seine Grenzen in Europa mit Kroatien, Slowenien, Slowakei, Ukraine, Rumänien, Serbien, Montenegro und Österreich.

 "Ein neues Feuerwehrauto für diese Stadt würde große Freude auslösen und vor allem mehr Sicherheit bringen. Bei einer Feierstunde im September soll das Großeibstädter Fahrzeug übergeben werden. Klaus Höhn hatte diesbezüglich bereits mit dem Direktor für ausländische Beziehungen gesprochen und "grünes Licht bekommen." Eingeladen sind dann Bürgermeister Emil Sebald, Kommandant Michael Hesselbach, sowie natürlich Klaus Höhn 

Das Großeibstädter Feuerwehrauto wird dann an die Ungarische Caritas übergeben, die wiederum gibt es an die Stadt Visk weiter. Die Überführung von Großeibstadt nach Ungarn organisiert Klaus Höhn. Wie er bei der Besprechung am Montag sagte, käme eine Delegation aus Visk nach Großeibstadt und bekommt hier die entsprechende Einweisung von der örtlichen Feuerwehr. Durch sie erfolgt dann auch die Überführung nach Ungarn. Sollte ein engeres freundschaftliches Verhältnis entstehen ist sogar an eine lockere Partnerschaft zwischen Visk und Großeibstadt gedacht. Klaus Höhn: "Das wäre bestimmt eine Bereicherung für die Feuerwehrleute." Wenn dann noch das Fahrzeug entsprechend ausgestattet ist, wäre das "eine Riesenfreude für die Ungarn," sagte Klaus Höhn. Die Antwort von Kommandant Michael Hesselbach und Bürgermeister Emil Sebald: Na, das kriegen wir doch hin!"

Ortstermin am Montagabend am Bauhof in Großeibstadt. Kommandant Michael Hesselbach (Mitte) stellte Klaus Höhn, Vorsitzender der Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth Hohenroth, das ausgemusterte Feuerwehrauto vor. Mit dabei Bürgermeister Emil Sebald, denn Eigentümer des Fahrzeugs ist die Gemeinde Großeibstadt und hier hat der Gemeinderat ohne Gegenstimme zugestimmt. Foto: Friedrich