Vom 11. Bis 23. Dezember war Klaus Höhn in der Ukraine, um die Spenden aus Rhön-Grabfeld gemeinsam mit der ungarischen Caritas zu verteilen. Als der Vorsitzende vom Verein "Humanitäre Ungarnhilfe" Bilder von diesem Besuch zeigt, leuchten seine Augen. "Ich habe immer noch das Bild vor Augen, als ein Mädchen das Paket öffnet und nicht Spielsachen, sondern eine Kuscheldecke herausnimmt und sie nicht mehr loslässt."
Tarnnetze für die Soldaten
Ernst wird Klaus Höhn, als er Fotos von einer Scheune zeigt, in der Tarnnetze für die schneereichen Wintermonate geknüpft werden. Auf dem Scheunenboden werden außerdem Bergetücher für verwundete oder getötete Soldaten hergestellt. Mit von einer Matratzenfabrik gespendeten, verstärktem Stoff, entstehen an den Nähmaschinen Schlaufen und Randbefestigungen. Hier handelt es sich um eine Privatinitiative, gemeinsam mit ehemaligen Soldaten der Gruppe "Edelweiß" vom 126. Ukrainischem Regiment.
Foto: Klaus Höhn | Am Dachboden einer Scheune in der Ukraine entstehen Wintertarnnetze für die Frontsoldaten
Große Freude in einer Kinderklinik, wo dringend notwendige Medizin wie Antibiotika, Fiebersäfte und weitere fiebersenkende Mittel an die zuständige Ärztin übergeben wurden. Hier erfährt Klaus Höhn, dass rund 10.000 Kinder im Umfeld der Klinik betreut werden. In der Klinik selbst werden die akut Kranken medizinisch versorgt.
Es gab Weihnachtsbescherungen, teils in den Schulen oder Kindergärten in der Ukraine, aber auch in Budapest mit 300 Kindern von ukrainischen Flüchtlingen. Klaus und Thea Höhn: "All das wäre nicht möglich gewesen ohne die finanzielle Unterstützung, aber auch die vielen Sachspenden der Rhön-Grabfelder, denen wir deshalb ein herzliches Dankeschön sagen." Denn vor allem nach einem Bericht aus dieser Redaktion kamen zahlreiche Spenden, sodass zusätzliche Pakete gepackt werden konnten.
Foto: Klaus Höhn | Strahlende Kinderaugen bei der Verteilung von Weihnachtsgeschenken an arme Kinder in der Schule in Kerézmézö.
Besuch im Flüchtlingsheim
Pakete, die an die Soldaten an der Front gingen. Diese bedankten sich mit einem Video oder einem Foto ihres Handys. "Man fragt sich, wohin eigentlich die Milliarden an Spenden fließen, von denen immer die Rede ist", sagt Klaus Höhn. Bei den Soldaten an der Front käme jedenfalls keine Unterstützung, zum Beispiel mit Winterkleidung oder Unterwäsche an.
Foto: László Kecskés | Klaus Höhn übergab 63 Pakete in Kerézmézö für die Soldaten im Regiment 126.
Mit einer Delegation der ungarischen Caritas war Klaus Höhn in einem grundlegend saniertem Flüchtlingsheim in Tiszakeresztur und besuchte auch ein Kindergarteninternat mit Kindern aus Problemfamilien, die hier betreut werden. "Was ich dann beim Besuch einer Familie gesehen habe, ist unglaublich, denn sie wohnten in einem halb verfallenem Haus."
Ausrüstung für Krankenhäuser
In Krankenhäuser wurden medizinische Hilfsmittel, ebenso Chirurgenbesteck, OP-Kleidung, Verbandsmaterial und unter anderem Desinfektionsmittel geliefert. Hierbei half vor allem eine großzügige Spende aus Bad Neustadt.
Dann zeigt Klaus Höhn Fotos von einem Platz, auf dem viele Menschen vor einem Stand stehen. "Sie bekommen von der ungarischen Caritas alljährlich bei der großen Armenspeisung in Budapest im Bezirk XVII ein warmes Essen. Auch hier waren es wieder die dankbaren Blicke der Menschen, die dem Vorsitzenden des Vereins in Erinnerung bleiben. "Man muss dabei gewesen sein, um zu begreifen, wie große die Not der Menschen in diesem vom Krieg gebeuteltem Land ist und, dass man auf jeden Fall immer wieder helfen muss."
Wer den Verein Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth finanziell unterstützen will, kann dies über das Konto der Sparkasse Bad Neustadt IBAN DE65 793 530 900 011 097 680 unter dem Stichwort "Ungarnhilfe" tun. Sachspenden können bei den Außenstellen in Hausen/Rhön, Schloßbergstraße 9, in Hohenroth (Veitsberg 19), in Mellrichstadt (Roßbachstraße 63) oder in Aub bei Bad Königshofen (Kleines Dorf 14) abgegeben werden. Außerdem ist das Lager in Herschfeld "Am Dreschplatz" jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung besetzt. Infos gibt es auch unter www.ungarnhilfe.de oder per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! unter 09771-4312